Besonderes Merkmal keltischer Kunst sind die Kreuze. Ihre Abgrenzung zu den Kreuzen anderer Kulturen liegt darin, dass sich um den Schnittpunkt des Kreuzes ein Steinring befindet, auch als Radkreuz bekannt. Der besondere Totenkult der Kelten ist auch heute noch in vielen Teilen der Bretagne sichtbar. Sogenannte „Megalithen“ oder „Cromlechs“, also Steinblöcke, finden sich heute noch an diversen Orten. Am Bekanntesten sind die „Alignements de Ménec“, die aus über eintausend Steinen bestehen, von denen einige bis zu 4 Meter hoch sind. Weiterhin gibt es die sogenannten „allée couvertes“, die aus mehreren Steinen geformt sind, die einen Raum darstellen. Auf diesen Steinen liegt ein großer Stein, der als Dach dient.
Die berühmten Dolmen von Ronc Traoucat sind aus runden Anhäufungen von Bruchsteinen und Geröll zusammengesetzt, auch „pierre sèche“ genannt. Meist handelte es sich um einen langen Gang, der zu einem Raum führte, deren Decke ein Tholos bildete, einer schneckenartigen Säule.
Menhire, besser bekannt als Hinkelsteine, wurden oftmals mit Motiven verziert und nach einiger Zeit zertrümmert, um dann für Megalithanlagen verwendet zu werden.
Die Kelten bildeten Tumuli, Grabhügel mit Höhen von einem Meter bis zu 30 Metern. Das Bekannteste ist wohl das Stonehenge in England. Grabanlagen wie diese sind oft von Gräben oder Steinkreisen umgeben. Daneben gab es noch die sogenannten „Sépultures mégalithiques à entrée latérale“, heute definiert als Galeriegräber mit Seiteneingang. Diese Galerien waren meist von rechteckigen Hügeln umgeben, dem Hünenbett.
In der Nähe von Orville befindet sich ein Plattengrab („Sépulture sous dalle de type Malesherbe). Dies besteht aus verschiedenen Einzelgräbern. Man fand dort Überreste von über zehn Personen, darunter auch Kindern. Besonders auffällig war, dass die Kelten ihre Toten in Ost-West-Position ausgerichtet hatten. Der Kopf war gen Osten gewandt und das Gesicht zeigte nach Süden, die Beine waren angewinkelt. Ein Grab fand sich unter einem Monolithen, der 4 Meter lang und 2 Meter breit war, etwa 15 Tonnen schwer.
Es scheint ungeheure Bedeutung für das keltische Volk gehabt zu haben, wie die Gräber und die Toten ausgerichtet waren. In den 90er Jahren entdeckte ein Forscher nördlich von Dublin den Stein „Orthostat 47“, eine in Stein gemeißelte Mondkarte. Diese Abbildung des Mondes erwies sich als äußerst genau. Daher ist davon auszugehen, dass die Kelten über ein breit gefächertes astronomisches Wissen verfügten.
Placîtres, eingezäunte Grundstücke, umgaben die Grabanlagen. Auf ihnen waren teilweise noch weitere religiöse Gebäude vorhanden. Etwa Kapellen oder Pfarranlagen.
Westlich von Le Quilio findet man den Steinkreis von Lorette, eines der noch vorhandenen Langgräber in der Bretagne.
Die Kelten lebten in Hütten, die sowohl rund als auch viereckig angelegt sein konnten. Sie bestanden aus Holz, Lehm, Stroh und später dann auch aus Steinen.