Nicht nur in der Bretagne haben die Kelten ihre Spuren hinterlassen, auch im restlichen Europa ließen sie sich nieder. Im Norden waren sie in Süddeutschland und der heutigen Schweiz beheimatet, östlich gesehen von Westungarn über Slowenien bis zum nördlichen Teil Kroatiens. Im südlichen Teil Europas belagerten sie Oberitalien und im Westen erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet von Südostengland über Frankreich bis nach Nordspanien. Außerdem gibt es einzelne Funde auch auf dem gesamten Balkan bis nach Anatolien. Man schätzt den Ursprung dieses Volkes auf die Zeit etwa 1.000 bis 800 vor Christus.
Das Volk der Kelten war kein homogenes Volk, sie verteilten sich auf Stämme und Stammesverbände, die anhand ihrer lokalen Besiedelungen unterschieden wurden.
Die ursprüngliche Bezeichnung des Wortes „Kelten“ bedeutet so viel wie „die Tapferen“, was ehrenhaft erscheint. Tatsächlich aber wurden sie von römischen und griechischen Zeitgenossen gern als „blutrünstige Barbaren“ bezeichnet.
Wie auch andere Völker betrieben die Kelten Ackerbau und Viehzucht. Sie zeichneten sich aber insbesondere dadurch aus, dass sie Kupfer, Zinn, Gold und Silber gewannen.
Am Wichtigsten war jedoch die Gewinnung von Eisen, das sie vor allem benötigten, um Waffen zu produzieren. Auch in der Salzgewinnung waren sie führend. Somit war es ihnen möglich, Lebensmittel haltbar zu machen. Dies bedeutete, dass sie ihre Waren über weite Strecken verschiffen konnten. Sie versorgten den Mittelmeerraum ebenfalls mit Zinn und anderen Handelsgütern.
Doch sie nutzten die Gewinnung der Rohstoffe nicht nur um Waffen zu bauen, sondern waren auch eines der ersten Völker, die ihre eigenen Münzen prägten. Somit waren die Kelten angesehene Handelspartner und Geschäftsleute. Und das hohe Vorkommen von Gold, Bronze, Silber und Eisen machte die Kelten zu einem der bedeutendsten Völker des Kunsthandwerks. Es finden sich typischerweise naturnahe Darstellungen, von Ranken- und Pflanzenmotiven bis zur Stilisierung von Tieren und Menschen. Grabstätten wurden reich verziert und mit eigenen Steinkreuzen versehen. Masken und Schmuck trugen häufig Tierornamente und Flechtungen.