Menhire, Megalithen, Dolmen und Kultsteine in Italien

Dolmen di Chianca

In Italien kommen viele Megalithanlagen vor allem in Nordwestitalien, Apulien und auf Sardinien vor. Eine italienische Besonderheit sind die Kultsteine Bätyle. Eine der besser erhalten Megalithanlagen des italienischen Festlands liegt in Apulien und heißt Dolmen di Chianca (auf dem Bild oben).

Menhir von Vardare

Der Menhir von Vardare
© Foto: der Menhire von Vardare von Lupiae – Eigenes Werk, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons

Im Vardaretal im Süden von Apulien liegt ein 1,73 m hoher Menhir von Vardare. Der Menhir hat eine einzigartige Form. Auf der verwitterten Oberfläche sind drei eingravierte Kreuze zu sehen. An der Spitze gibt es ein Loch, wo früher wahrscheinlich ein metallisches Kreuz war.

Dolmen Placa

Der Dolmen Placa
© Foto: der Dolmen Placa von Reame, [CC BY 2.5] über Wikimedia Commons

Der Dolmen Placa befindet sich in einem Olivenhain in der Gemeinde Melendugno in Apulien. Die Megalithen des Dolmens wurden aus lokalen Tuffsteinblöcken erbaut.

Statuenmenhire der Lunigiana

Statuenmenhire der Lunigiana
© Foto: Statuenmenhire der Lunigiana (Typ B) von Sailko, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons

Sehr interessant sind auch die Statuenmenhire der Lunigiana. Die Lunigiana ist eine historische Region Italiens, welche im Norden der Toskana und im Süden von Ligurien liegt. Viele Monumente bilden Männer ab, die meistens bewaffnet sind. Man unterscheidet zwischen drei Typen der Statuenmenhire der Lunigiana:

  • Die Statuen des Typs „A“ sollen die ältesten sein und erinnern nur teilweise an menschliche Formen. Diese Statuen entstanden voraussichtlich zwischen 3000 und 1800 v. Chr.
  • Die Statuen des Typs „B“ stellen grob menschlichen Formen dar und haben einen hutförmigen Kopf. Deren Entstehung geht auf 1800 und 1100 v. Chr zurück.
  • Die Statuen des Typs „C“ stammen aus 1100 v. Chr. Bei diesem Typ kann man schon männliche und weibliche Statuen unterscheiden. Erstere haben Äxte, Dolche und Stäbe, die Zweiten wurden mit Brüsten und Ornamenten versehen.

Seit 1975 gibt es hier das Museum für Statuenmenhire in der Region Lunigiana mit dem Sitz in der Piagnaro-Festung in Pontremoli.

Li Muri

Li Muri
© Foto: Li Muri von © pjt56, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons
Die Nekropole Li Muri  ist einer der bekanntesten Funplätze im Norden Sardiniens. Li Muri besteht aus dem Steinhügel Macciunitta, einem kleinen Ganggrab und vier Steinkisten.

Pranu Muteddu

Pranu Muteddu
© Foto: Pranu Muteddu von Cristiano Cani – Eigenes Werk, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons

Das sardische Stonehenge, Pranu Muteddu, ist ein bedeutender Kult- und Begräbnisort. Der Name bedeutet vermutlich Ebene der Myrten. Hier sind es etwa 60 Menhire einzeln, paarweise und als Steinreihe zu sehen.

Pranu Muteddu
© Foto: Pranu Muteddu von Cristiano Cani – Eigenes Werk, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons
Die teilweise einmaligen Denkmäler von Pranu Muteddu sind am besten mit jenen von Li Muri zu vergleichen.

Perda fitta

Der Menhir Corru Tundu
© Foto: der Menhir Corru Tundu von 9Koldobika6 – Eigenes Werk, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons
Perda fitta bezeichnet unbearbeitete Menhire auf der italienischer Insel Sardinien. Der 5,75 m hohe Menhir Corru Tundu (auf dem Bild oben) ist der größte auf Sardinien.

Die Menhire Su Para e sa Mongia
© Foto: die Menhire Su Para e sa Mongia von Del45 – Eigenes Werk, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons
Die Menhire Su Para e sa Mongia bilden ein Menhirpaar. Der Name bedeutet auf Deutsch die Nonne und der Mönch. Die Steine stehen am Meer nahe Sant’Antioco auf Sardinien.

Bätyle und Gigantengräber von Tamuli

Perdas marmuradas
© Foto: Perdas marmuradas von Gianni Careddu – Eigenes Werk, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons
Die Bätyle repräsentierten vermutlich Gottheiten und dienten somit als Kultsteine. Bei der sardinischen Stadt Macomer in der Provinz Nuoro liegen die sechs wohl außergewöhnlichsten Bätyle der Insel. Auf Sardisch heißen sie Sas perdas marmuradas. Die Steine sind etwa 1,5 hoch. Drei davon sind glatt und repräsentieren anscheinend männliche Götter. Drei weitere haben brustartige Wölbungen. Die „Steine mit den Brüsten“ sollen wahrscheinlich weibliche Gottheiten darstellen. Ohnehin ist Macomer ein besonderes Ziel, wenn man sich für unsere Vorgeschichte rund um die Bronzezeit interessiert. Außer den Hinkelsteinen gibt es in der Anlage von Tamuli drei Gigantengräber (Tombe dei Giganti) und eine Nuraghendorf zu sehen.

Weitere Informationen über die genannten Orte und Ferienhäuser für Italien Urlaub.

 

Dolmen della Chianca © Sergiomonti | Dreamstime.com