In Italien kommen viele Megalithanlagen vor allem in Nordwestitalien, Apulien und auf Sardinien vor. Eine italienische Besonderheit sind die Kultsteine Bätyle. Eine der besser erhalten Megalithanlagen des italienischen Festlands liegt in Apulien und heißt Dolmen di Chianca (auf dem Bild oben).
Menhir von Vardare
Im Vardaretal im Süden von Apulien liegt ein 1,73 m hoher Menhir von Vardare. Der Menhir hat eine einzigartige Form. Auf der verwitterten Oberfläche sind drei eingravierte Kreuze zu sehen. An der Spitze gibt es ein Loch, wo früher wahrscheinlich ein metallisches Kreuz war.
Dolmen Placa
Der Dolmen Placa befindet sich in einem Olivenhain in der Gemeinde Melendugno in Apulien. Die Megalithen des Dolmens wurden aus lokalen Tuffsteinblöcken erbaut.
Statuenmenhire der Lunigiana
Sehr interessant sind auch die Statuenmenhire der Lunigiana. Die Lunigiana ist eine historische Region Italiens, welche im Norden der Toskana und im Süden von Ligurien liegt. Viele Monumente bilden Männer ab, die meistens bewaffnet sind. Man unterscheidet zwischen drei Typen der Statuenmenhire der Lunigiana:
- Die Statuen des Typs „A“ sollen die ältesten sein und erinnern nur teilweise an menschliche Formen. Diese Statuen entstanden voraussichtlich zwischen 3000 und 1800 v. Chr.
- Die Statuen des Typs „B“ stellen grob menschlichen Formen dar und haben einen hutförmigen Kopf. Deren Entstehung geht auf 1800 und 1100 v. Chr zurück.
- Die Statuen des Typs „C“ stammen aus 1100 v. Chr. Bei diesem Typ kann man schon männliche und weibliche Statuen unterscheiden. Erstere haben Äxte, Dolche und Stäbe, die Zweiten wurden mit Brüsten und Ornamenten versehen.
Seit 1975 gibt es hier das Museum für Statuenmenhire in der Region Lunigiana mit dem Sitz in der Piagnaro-Festung in Pontremoli.
Li Muri
Die Nekropole Li Muri ist einer der bekanntesten Funplätze im Norden Sardiniens. Li Muri besteht aus dem Steinhügel Macciunitta, einem kleinen Ganggrab und vier Steinkisten.
Pranu Muteddu
Das sardische Stonehenge, Pranu Muteddu, ist ein bedeutender Kult- und Begräbnisort. Der Name bedeutet vermutlich Ebene der Myrten. Hier sind es etwa 60 Menhire einzeln, paarweise und als Steinreihe zu sehen.
Die teilweise einmaligen Denkmäler von Pranu Muteddu sind am besten mit jenen von Li Muri zu vergleichen.
Perda fitta
Perda fitta bezeichnet unbearbeitete Menhire auf der italienischer Insel Sardinien. Der 5,75 m hohe Menhir Corru Tundu (auf dem Bild oben) ist der größte auf Sardinien.
Die Menhire Su Para e sa Mongia bilden ein Menhirpaar. Der Name bedeutet auf Deutsch die Nonne und der Mönch. Die Steine stehen am Meer nahe Sant’Antioco auf Sardinien.
Bätyle und Gigantengräber von Tamuli
Die Bätyle repräsentierten vermutlich Gottheiten und dienten somit als Kultsteine. Bei der sardinischen Stadt Macomer in der Provinz Nuoro liegen die sechs wohl außergewöhnlichsten Bätyle der Insel. Auf Sardisch heißen sie Sas perdas marmuradas. Die Steine sind etwa 1,5 hoch. Drei davon sind glatt und repräsentieren anscheinend männliche Götter. Drei weitere haben brustartige Wölbungen. Die „Steine mit den Brüsten“ sollen wahrscheinlich weibliche Gottheiten darstellen. Ohnehin ist Macomer ein besonderes Ziel, wenn man sich für unsere Vorgeschichte rund um die Bronzezeit interessiert. Außer den Hinkelsteinen gibt es in der Anlage von Tamuli drei Gigantengräber (Tombe dei Giganti) und eine Nuraghendorf zu sehen.
Weitere Informationen über die genannten Orte und Ferienhäuser für Italien Urlaub.
Dolmen della Chianca © Sergiomonti | Dreamstime.com